Die Meinung am Freitag, 15.02.2019, von Hermann Kuhn

Ich meine, dass wir uns keineswegs in einen „Lagerwahlkampf“ hineinschreiben lassen sollten.

14.02.19 –

Ich meine, dass wir uns keineswegs in einen „Lagerwahlkampf“ hineinschreiben lassen sollten.

Erst einmal: 18 % für die Grünen in der Weser-Kurier-Umfrage sind eine schöne Zahl. Das gibt uns Rückenwind und ist Ansporn: Wir können in dieser Wahl noch mehr erreichen. Aber wir werden ganz sicher nicht „den Möllemann machen“ (Die Älteren erinnern sich: 18 unterm Schuh), wir werden ganz bestimmt nun nicht abheben. Ich interpretiere die Umfrage so: Unsere Arbeit wird respektiert. Und deswegen: Jetzt erst recht an diese Arbeit!

Der Weser-Kurier selbst hat seine Umfrage so gedeutet, dass nun ein „Lagerwahlkampf“ bevorstehe. Eine steile These – denn ohne die Grünen hat ja keines dieser „Lager“ eine Mehrheit. In Wahrheit wird es darum gehen, welche Mehrheiten sich für welche Inhalte in der politischen Mitte bilden lassen. Anders gesagt: Es wird auf uns ankommen. Und wir werden, wenn sich nach der Wahl für uns mehrere Optionen ergeben, danach entscheiden, wie am besten unsere Vorhaben des Klima- und Umweltschutzes, einer verlässlichen Bildung, der sozialen Gerechtigkeit und einer offenen Gesellschaft umgesetzt werden können.

Andreas Bovenschulte, Bürgermeisterkandidat der SPD in Reserve, hat auch gleich die Rechnung aufgemacht: Entweder ein SPD-Bürgermeister einer „linken“ Koalition, oder ein „neoliberaler“ CDU-Mann auf dem „Sessel“, dazwischen müssten wir Grünen uns jetzt entscheiden. Sorry Andreas, aber der Trick ist ein bisschen alt und durchsichtig: Ihr wollt, dass die Alternative SPD oder CDU sei und nichts sonst; und deswegen müsse man eben SPD wählen. Und hinterher macht Ihr, wenn es Euch denn passt, selbst wieder Große Koalition mit der CDU? Nein, so funktioniert das nicht. Wir werben für Stimmen für unsere Inhalte – und nicht für irgendein „Lager“. Hermann Kuhn