Ich meine, dass wir alle sehr darauf achten müssen, dass das Vertrauen in unserer Partei nicht zerstört wird.

29.11.18 –

Wir haben uns Regeln dafür gegeben, welche Rechte und Pflichten die Mitglieder unserer Partei haben, auch für die finanziellen Beiträge der Mitglieder zur Arbeitsfähigkeit der Partei. Diese Regeln erlauben Spielräume und Einzelregelungen; wie sie konkret ausgestaltet werden, ist allein Sache des einzelnen Mitglieds und der dafür Beauftragten, in erster Linie unserer Schatzmeisterin.

Diese Dinge sind private Angelegenheiten, sie gehen darüber hinaus niemanden etwas an! Solche Informationen weiterzugeben und damit am Ende bewusst öffentlich zu machen, ist nicht nur ein krasser Verstoß gegen den Datenschutz – was für unsere Partei, Pionierin für Datenschutz, besonders schmerzhaft ist –, es verstößt einfach auch gegen elementare Regeln des Anstands! In der vergangenen Woche sind solche geschützten Daten eines Mitglieds an die Presse weitergegeben worden, mit dem erklärten Ziel, zu dessen Lasten Einfluss auf die Meinungsbildung bei der Listenaufstellung zu nehmen.

Der Weser-Kurier hat das in schlechter Boulevard-Manier aufgegriffen und weitere Verdächtigungen hinzugefügt. Das Schlimme ist: Die Niedertracht hat gewonnen, Ronny Meyer hat auf Grund dieser Denunziation auf eine Kandidatur zur Bürgerschaft verzichtet. Das ist seine Entscheidung, die wir respektieren. Aber verheerend sind eben die Ursachen dieser Entscheidung. Natürlich wird jetzt öffentlich und in der Partei darüber geredet und spekuliert, „wer das denn wohl gewesen sein könnte“. Und das ist auf lange Sicht fast die schlimmste Folge: Dass darüber spekuliert wird und sich Misstrauen ausbreitet.

Vertrauen aber ist die wichtigste Ressource auch eines politischen Zusammenschlusses. Deshalb werde ich mich nicht an irgendwelchen Spekulationen beteiligen. Ich will aber klar sagen: Diese Denunziation war das Niederträchtigste, was ich seit Langem erlebt habe; ich schäme mich dafür, dass das in unserer grünen Partei möglich war. Eine Heilung wäre dann möglich, wenn die- oder derjenige den Mut hätte, aus der Anonymität herauszutreten. Hermann Kuhn