Die Meinung am Freitag, 03.11.2017, von Alexandra Werwath

Ich meine, dass Nachwuchsförderung nicht nur junge Menschen in der Partei etwas angehen sollten.

02.11.17 –

Ich meine, dass Nachwuchsförderung nicht nur junge Menschen in der Partei etwas angehen sollten.

Wir schreiben den letzten Donnerstag, es ist Parteiratschlag. Auf der Agenda steht das Thema Nachwuchsförderung, das mehrere jüngere in der Partei zusammen mit dem Landesvorstand auf die Tagesordnung gesetzt haben. Mit dabei: mehrere Vorschläge für Quotierungen von Listen und Ämtern, 25 motivierte junge Menschen aus der Partei und der Grünen Jugend, die sich darauf freuen das Thema endlich mal in der Parteiöffentlichkeit zu diskutieren, eine handvoll Mitglieder des Landesvorstandes und eine weitere handvoll Mitglieder aus der Basis. Wer gefehlt hat? Eine breite Masse aus den Kreisverbänden, den Beiräten, der Fraktion und derer die Spitzenpositionen bekleiden. Die Personen, die sich nicht immer wieder gegenseitig versichern, dass Nachwuchsförderung ein Thema ist, dass sie total wichtig finden und gebetsmühlenartig wiederholen, dass dies ja schon passieren würde. Wir haben in vielen Stadtteilgruppen, einigen Kreisverbänden, in unseren Beiratsfraktionen und ja auch beim Landesvorstand ein Nachwuchsproblem. Und das nicht erst seit gestern.

Wir hätten gerne mit Euch darüber diskutiert, dass wir die Partei GEMEINSAM mit Euch, mit all unseren geballten Erfahrungen - egal ob jung oder alt (denn ehrlicherweise haben wir keine Lust mehr auf dieses gegenseitige Ausspielen von jung und alt) - weiter nach vorne bringen wollen UND dass wir jetzt auch den Anspruch erheben wollen, bei Listenaufstellungen bei vorderen Plätzen oder im Landesvorstand berücksichtigt werden wollen. Aber auch weil wir in einer Diskussion Vorurteile abbauen wollten. Ihr verlangt uns immer ab, dass sich junge Menschen in die Partei einbringen sollen, egal ob inhaltlich oder strukturell. Aber wenn wir uns einmal Beteiligung bei einem Thema wünschen, das uns sehr wichtig ist, kommt ihr nicht.

Stattdessen Enttäuschung. Enttäuschung darüber, dass ihr nicht gekommen seid, Enttäuschung darüber, dass auf der nächsten LMV wahrscheinlich wieder die gleichen Argumente kommen, die einen Vorschlag einer Quotierung der Bürgerschaftsliste abgelehnt werden ohne im Vorfeld den Diskurs darüber gewagt zu haben.

Ich würde mir wünschen, mit der einen oder anderen Person, vor allem die gegen einen Vorschlag der Listenquotierung sind, im Vorfeld noch die Diskussion zu wagen und Überzeugungsarbeit zu leisten. Mir und vielen anderen jungen Menschen, die bereit sind sich einzubringen - sofern man uns die Möglichkeit lässt -, liegt dieses Thema sehr am Herzen.

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Bremen