Die Meinung am Freitag, 10.5.2013, von Ralph Saxe

Ich meine, dass die Nachricht „Universum gerettet!“ große Erleichterung auslösen könnte.

10.05.13 –

Ich meine, dass die Nachricht „Universum gerettet!“ große Erleichterung auslösen könnte.

Universum gerettet! So eine Nachricht könnte große Erleichterung auslösen. Es war wohl eine Lebenslüge, dass man Einrichtungen wie das Universum Science Center wirtschaftlich betreiben kann. Folglich war auch die Insolvenz eine der Möglichkeiten. Nun geht das Universum stattdessen in den bremischen Besitz über.

Vieles sprach dafür: Das Universum ist nach wie vor ein Tourismusmagnet mit über 200.000 Besuchern jährlich. An seinem Standort passt es bestens in die Wissenschaftslandschaft Bremens. Es ist ein ganz wichtiger außerschulischer Lernort. Die Identifikation der Bremerinnen und Bremer ist ausgesprochen groß. Bei der Vermarktung Bremens steht es fast gleichwertig neben den Stadtmusikanten, dem Marktplatz oder dem schlingernden SV Werder. Der Zuschuss pro Eintrittskarte wird zukünftig viel geringer sein als bei anderen kulturellen Einrichtungen.

Und dennoch ist uns die Rettung nicht leicht gefallen. 1 Million Altschulden, 5 Millionen für die Neuaufstellung in zwei Ausbaustufen und dann noch mal rund 500.000 Euro jährlich als Betriebskostenzuschuss. Angesichts unserer Haushaltslage ist dies eine beträchtliche Anstrengung und kein Pappenstiel wie uns manche weismachen wollen. Finanzpolitisch muss man also von einem kalkulierbarem Risiko sprechen, wohl wissend, dass eine mögliche Insolvenz in seinen regionalwirtschaftlichen Auswirkungen, dem Imageschaden und den Standortauswirkungen kaum preiswerter gewesen wäre. Dem Standort wird die schöne Rettung also nützen. Ein Bauchgrummeln aber bleibt. Unsere haushaltspolitischen Spielräume sind wieder geringer geworden.

Ralph Saxe

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Finanzen | Wirtschaft