Die Meinung am Freitag, 31.08.2012, von Michael Koppel, KV Nordost

Ich meine, dass es bei den Grünen schon lange den Aufschrei E10 – Nein Danke! gegeben haben müsste.

31.08.12 –

Ich meine, dass es bei den Grünen schon lange den Aufschrei E10 – Nein Danke! gegeben haben müsste.

Neben vielen kleinen landespolitischen Themen sollten wir die großen bundespolitischen Themen nicht vernachlässigen, insbesondere, wenn sich die Bundespartei hierzu nur vorsichtig und zurückhaltend äußert.

Inzwischen haben uns der BUND, Greenpeace und sogar Herr Niebel von der FDP auf unserer grünen Seite überholt. Die Dürrekatastrophe in den USA ist nur ein zusätzlicher Faktor, der die Problematik verschärft, die weltweit durch die Gier der industriellen Agrarproduktion zur Weiterverarbeitung von nachwachsenden Rohstoffen für Futtermittel und Äthanol ausgelöst wurde.

Die Einführung und Förderung von E10 zur Reduzierung von CO2 war zwar gut gemeint, aber nicht zu Ende gedacht. Für mich ist nach den Erfahrungen mit der industriellen Produktion die Herstellung und Verwendung von E10 ein absolutes Grünes No-Go, zumal der Nutzen für den Klimaschutz inzwischen anzuzweifeln ist.

Es ist nach wie vor richtig, die Abfälle aus der Lebensmittelproduktion zur Energiegewinnung einzusetzen, die Einführung von E10 wird aber über den Anbau von Mais, Weizen und Zuckerrüben zum Zwecke der Treibstoffbeimischung abgedeckt.

Die Produktion von E10 führt zur extensiven Ausweitung landwirtschaftlicher Flächen, fördert Monokulturen aus Weizen, Zuckerrüben oder Mais auf unseren Feldern und verdrängt durch „landgrabbing“ in den Entwicklungsländern die Kleinbauern. Die Nutzung landwirtschaftlicher Flächen für die Produktion von (Bio!!!) Äthanol führt weltweit zur Verknappung und Verteuerung der Lebensmittel, unter denen insbesondere die Bevölkerung der Dritten Welt leidet. Das kann und darf nicht Grüne Politik sein.

Unsere Alternative kann nur sein: Förderung des ÖPNV, des nicht-motorisierten Individualverkehrs, Förderung der Energieeffizienz und Förderung der alternativen nachhaltigen und umweltverträglichen Energien, zu denen E10 nicht zu zählen ist.

Ich halte es für dringend erforderlich, dass dieses Thema auch in der Bundespartei diskutiert wird und zu einem Grünen Top-Thema des kommenden Bundestagswahlkampfs wird.

Ich hoffe, dass wir weiterhin kampagnenfähig sind und an unsere Wurzeln und großen Erfolge anknüpfen können. Meine Antwort lautet auf jeden Fall:

E10 – NEIN DANKE!

Michael aus Horn

 

Die Meinung als pdf gibt es hier!

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