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09.05.14 –
Ich meine, dass die negativen Äußerungen des Handelskammer-Präses Weiss in Bezug auf den Wirtschaftsstandort Bremen und das wirtschaftsunfreundliche Umwelt-, Bau- und Verkehrsressort nicht der Realität gerecht werden. Nein, vielmehr schaden solche unbedachten Äußerungen der Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandorts Bremen.
Trotz der immer noch anhaltenden Finanz- und Weltwirtschaftskrise belegt Bremen den zweiten Platz im bundesweiten Vergleich der Wirtschaftskraft: 2013 verfügte Bremen über ein Bruttoinlandsprodukt in Höhe von 43.085 € pro EinwohnerInnen, damit liegt die Wirtschaftskraft Bremens 29 Prozent über dem Bundesdurchschnitt (33.355 €).
Weiter zeigt der jüngst veröffentlichte Bericht über die Situation der mittelständischen Wirtschaft in der Freien Hansestadt Bremen 2013 vom Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) ein sehr konträres Bild:
Dabei darf nicht vergessen werden, dass die mittelständische Wirtschaft 99,2 Prozent der vorhandenen Unternehmen in Bremen repräsentieren.
Kommen wir zu einem weiteren Vorwurf: dem des wirtschaftsunfreundlichen Umwelt-, Bau- und Verkehrsressorts. Da diese Aussagen vom Cheflobbyisten einiger weniger Großunternehmen formuliert wurde, möchte ich nur auf zwei Punkte verweisen:
Bei dieser Gelegenheit möchte ich in Erinnerung rufen, dass die Wirtschaft für die Menschen da ist und nicht umgekehrt, daher sind gutausgebaute Fahrradwege und Stadtoasen genau die richtige Antwort, um Bremen zu einer lebenswerten und damit attraktiven Stadt zu machen. Auch an dieser Stelle verkennt Herr Weiss die Bedeutung der „sog. Weichen Standortfaktoren": eine Vielzahl von Parks, eine vielfältige Kunst- und Kulturlandschaft, kurze (Arbeits-) Wege sowie das vorhandensein einer breiten Hochschul- und Wissenschaftslandschaft. Das sind Faktoren, welche eine Ansiedlung von Unternehmen fördern und den Menschen in Bremen gut tun.
Dies bedeutet jedoch nicht, dass keine weiteren Anstrengungen unternommen werden müssen, um auch weiterhin im nationalen, europäischen und internationalen Standortwettbewerb bestehen zu können. Dies bedarf aber des Zusammenwirkens aller relevanten Akteure: Politik, Wissenschaft, Wirtschaft sowie den unterschiedlichen Kammern – denn nur gemeinsam sind wir stark!